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Patientensicherheit

Ersatzkassen veröffentlichen neues Meldeportal für Patientenerfahrungen

16.02.2024·Der Verband der Ersatzkassen (vdek) und seine Mitgliedskassen TK, BARMER, DAK, KKH, hkk und HEK haben am Donnerstag (15.02.2024) in Berlin das Internetportal "Mehr Patientensicherheit" gestartet. Unter der Webadresse "mehr-patientensicherheit.de" haben Versicherte erstmals die Möglichkeit, anonym und strukturiert über kritische Ereignisse und positive Erfahrungen in der medizinischen Versorgung zu berichten.

Ob im Krankenhaus, in der Arztpraxis oder in Pflegeeinrichtungen - der Großteil medizinischer Behandlungen verläuft reibungslos. Doch für jene Fälle, in denen es zu kritischen Ereignissen oder vermeidbaren Fehlern kommt, wurde das Portal "Mehr Patientensicherheit" geschaffen. Hier können Versicherte aller Krankenkassen ihre persönlichen Erfahrungen über einen strukturierten Onlinefragebogen einbringen. Die Eingaben werden von Experten der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit aus Medizin, Pflege, Pharmazie und den Bereichen Patientensicherheit und Risikomanagement analysiert und in anonymisierter Form veröffentlicht. Neben der Veröffentlichung werden Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, wie der "Tipp des Monats" oder der "Fall des Monats", abgeleitet. Ziel ist es auch, die Ergebnisse an Einrichtungen des Gesundheitswesens wie den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), die Bundesärztekammer und Hersteller von Medizinprodukten und Pharmazeutika weiterzuleiten.

Versicherte haben damit die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung der Patientensicherheit. "Mit dem Portal ´Mehr Patientensicherheit´ wollen wir die Erfahrungen der Versicherten in den Mittelpunkt rücken, denn sie sind oft die einzigen, die den Behandlungsprozess von Anfang bis Ende erleben", so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek.

MD Bund und Krankenhäuser begrüßen die Initiative

Das Meldeportal basiert auf dem international anerkannten Modell "Critical Incident Reporting System" (CIRS), das bisher vor allem im Krankenhausbereich als Melde- und Lernsystem flächendeckend Anwendung findet. Das CIRS ist für die Öffentlichkeit unter www.kh-cirs.de einsehbar und hat sich nach Aussagen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in den vergangenen Jahren vielfach als effizientes Mittel der Fehlertransparenz und zur Steigerung der Behandlungsqualität bewährt.

Deshalb und vor dem Hintergrund, dass nun auch der ambulante Sektor einbezogen wird, begrüßt die DKG grundsätzlich die Einrichtung des neuen Portals. Es sei jedoch notwendig, das System als echtes Lernportal zu nutzen. "Wichtig ist, dass dieses Meldesystem zu Verbesserungen führt und nicht zu einem weiteren Meckerkasten oder Pranger wird", so DKG-Chef Dr. Gerald Gaß.

Auch der Medizinische Dienst (MD) Bund zeigt sich positiv gegenüber der Initiative. Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des MD Bund, betont: "Patientinnen und Patienten können dort proaktiv und unkompliziert wichtige Hinweise geben, die für die Verbesserung der Patientensicherheit genutzt werden können." Zusätzlich notwendig sei aber eine anonyme und sanktionsfreie Meldepflicht für schwerwiegende Schadensereignisse in Krankenhäusern und Praxen.

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Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.
© 2000-2024 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.

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