
FDZ Gesundheit eröffnet
Neues Datenzentrum gewährt Zugriff auf Gesundheitsdaten der GKV
09.10.2025·Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat heute mit Vertretern des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem GKV-Spitzenverband und der Gesundheitsforschung offiziell das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ Gesundheit) eröffnet. Das Zentrum nutzt pseudonymisierte Gesundheitsdaten der gesetzlich Krankenversicherten zu Forschungszwecken.
Zugeliefert werden dem FDZ pseudonymisierte Daten, die von den gesetzlichen Krankenkassen stammen. Forschende, die diese Daten nutzen möchten, müssen einen Antrag stellen und darlegen, für welche Zwecke sie die Daten benötigen. Wird der Antrag durch das FDZ genehmigt, bekommen die Forschenden Zugriff zu einem virtuellen Analyseraum. Dort liegt eine speziell zugeschnittene Datenmenge, die genau auf ihre Forschungsfrage abgestimmt ist. Ein Versand der Daten an die Forschenden findet nicht statt.
"Durch die Nutzung pseudonymisierter Real-World-Daten können wir Krankheiten besser verstehen und die Arzneimittelentwicklung beschleunigen", prognostiziert Prof. Karl Broich, Präsident des BfArM bei der Eröffnung. Die Daten des FDZ könnten dazu beitragen, die personalisierte Medizin weiter zu verbessern und ganz neue Therapieideen zu entwickeln, ergänzt Han Steutel, Präsident des Verbandes forschender Pharma-Unternehmen (vfa). Auch Prof. Michael Hallek, Direktor Klinik I für Innere Medizin und Centrum für Integrierte Onkologie in Köln hebt die Bedeutung des FDZ für die Medizin hervor: "Daten sind heute unverzichtbarer Motor wissenschaftlicher Innovation. Gerade in der Krebsforschung (...) ist der Zugang zu hochwertigen, strukturierten und datenschutzkonformen Patientendaten eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Diagnoseverfahren, personalisierter Therapien und präventiver Maßnahmen."
Zudem setze das FDZ Gesundheit neue Maßstäbe für den datenschutzkonformen Zugang zu sensiblen Gesundheitsdaten, erklärt Prof. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI). Strenge Pseudonymisierungsverfahren, gesicherte Verarbeitungsumgebungen und eine umfassende Antragsprüfung sorgten für ein hohes Schutzniveau.
Die Basis für das FDZ schafft die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) - zum einen durch das Bereitstellen ihrer Abrechnungsdaten und zum anderen dadurch, dass sie das Forschungsdatenzentrum nahezu vollständig finanziert, so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende im GKV Spitzenverband. Auch die gesetzlichen Krankenkassen selbst wollen die neuen Möglichkeiten intensiv nutzen, etwa um Präventionsangebote, Disease-Management-Programme (DMP), neue Versorgungsformen oder die Krankenhausreform gezielt im Sinne der bestmöglichen Versorgung für ihre Versicherten weiterzuentwickeln.

Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
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