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BKK Dachverband e.V.|11.07.2025

PRESSEMITTEILUNG

GKV-Finanzergebnisse sind alarmierend und machen Strukturreformen noch dringlicher

Berlin (kkdp)·Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) schließt das Jahr 2024 mit einem Rekorddefizit in Höhe von 6,5 Milliarden Euro ab und ist mit einem durchschnittlichen, real erhobenen Zusatzbeitragssatz (ZBS) von 2,93 Prozent ins Jahr 2025 gestartet. Das ist der höchste Wert in der Geschichte der GKV. Und es zeichnet sich bereits ab, dass dies nicht der letzte Beitragssatzsprung in diesem Jahr gewesen sein wird.

"Die aktuellen GKV-Finanzergebnisse übertreffen selbst die pessimistischsten Prognosen und machen den immensen Druck deutlich, der auf den gesetzlichen Krankenkassen und den Beitragszahlenden lastet", sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.

"Ohne schnelle Gegenmaßnahmen und strukturelle Reformen werden die Belastungen für die Versicherten und ihre Arbeitgebenden schon kurzfristig noch weiter steigen und das System destabilisieren. Nach unseren Berechnungen wird der Gesundheitsfonds zum 15. Januar 2026 unter die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve zu rutschen. Die Bundesregierung beschönigt die Situation zwar nicht, aber wo bleiben die nachhaltigen Maßnahmen? Sie muss jetzt mehr liefern als Darlehen, die die Not allenfalls für kurze Zeit lindern, nur um dann mit voller Wucht wieder zurückzukommen", mahnt Klemm.

"Vorschläge, wie die GKV auf der Einnahmenseite nachhaltig konsolidiert werden kann, liegen seit Jahren auf dem Tisch: die konsequente Steuerfinanzierung versicherungsfremder Leistungen sowie die Dynamisierung des Bundeszuschusses. Gleichzeitig muss die massive Ausgabendynamik gestoppt und an die Einnahmenentwicklung angepasst werden. Auch das wäre mit wenigen Maßnahmen möglich. Was fehlt, ist allein der politische Wille, Verantwortung zu übernehmen und die Vorschläge umzusetzen. Es muss jetzt mehr denn je darum gehen, solide Finanzen zu schaffen, um Spielraum für echte Reformen zu haben: mehr Prävention, mehr Digitalisierung und mehr sektorenübergreifende Versorgung. Nur wer heute stabilisiert, kann morgen gestalten", so Klemm.

Im Januar 2025 hatten 82 von insgesamt 94 gesetzlichen Krankenkassen ihren Zusatzbeitragssatz kräftig angehoben. Bis zum 1. Juli 2025 haben zudem 15 Krankenkassen ihren ZBS unterjährig erhöht. Weitere Beitragssatzanpassungen in diesem Jahr könnten folgen.

Pressekontakt:

Sarah Kramer
sarah.kramer@bkk-dv.de
+49 30 2700 406 - 304

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Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
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© 2000-2025 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.

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