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IFH KÖLN GmbH - Institut für Markt- und Handelsforschung|28.07.2025

PRESSEMITTEILUNG

Fachkräftemangel beschäftigt Apotheken weiterhin stark

Köln (kkdp)·Suche nach Fachkräften im Apothekenmarkt weiterhin herausfordernd. PTA und Approbierte am häufigsten gesucht, Erfolgsgarantie nicht gegeben. Niedrige Bewerberzahlen, hohe Gehaltsforderungen und wachsende Ansprüche an Work-Life-Balance größte Herausforderungen. Auch Softskills zur Mitarbeiterbindung gefordert. Konjunkturindex für Geschäftserwartung leicht abnehmend.

Der Fachkräftemangel ist für viele Apotheken eine Herausforderung, die sie regelmäßig beschäftigt. 60 Prozent der im Rahmen des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) im Juli befragten Apothekeninhaber:innen geben an, dass der Fachkräftemangel in ihren Apotheken sehr stark oder stark spürbar sei. Im Vergleich zu Stadtapotheken (54 %) sind Landapotheken (64 %) häufiger sehr stark oder stark vom Fachkräftemangel betroffen. Insgesamt hat nur rund jede:r zehnte Befragte (12 %) den Eindruck gewonnen, dass der Fachkräftemangel in Apotheken abnimmt.

Alle Berufsgruppen betroffen

Im vergangenen Jahr wurden in den untersuchten Apotheken am häufigsten Stellen für PTA (in 70 % der Apotheken), Approbierte (63 %) und PTA-Praktikant:innen (52 %) ausgeschrieben. Der Erfolg der Personalsuche war mäßig. So geben nur 39 Prozent der Befragten an, dass sie (nahezu) alle offenen PTA-Stellen besetzen konnten. Etwas erfolgreicher verlief die Suche nach PTA-Praktikant:innen und Approbierten - hier lag die Erfolgsquote bei 48 bzw. 57 Prozent. Auch die Suche nach PKA, PHIP und PKA-Auszubildenden gestaltet sich oft schwierig. (Nahezu) alle offenen Stellen konnten in diesen Berufsgruppen 25 bis 43 Prozent der Apotheken besetzen.

Niedrige Bewerberzahlen, hohe Gehaltsforderungen und wachsende Ansprüche

Laut rund jeder zweiten Apotheke sind niedrige Bewerberzahlen die größte Hürde bei der Suche nach Fachkräften. Bezogen auf Approbierte und PTA beispielsweise sehen hierin jeweils 54 Prozent die größte Herausforderung bei der Besetzung offener Stellen. Bei PKA sind es 49 Prozent, bei PhIP und PTA-Praktikant:innen jeweils sogar 56 Prozent. Lediglich bei PKA-Auszubildenen (39 %) und sonstigen Berufsgruppen (28 %) steht diese Barriere etwas seltener im Mittelpunkt. Neben niedrigen Bewerberzahlen erschweren insbesondere bei Approbierten und PTA hohe Gehaltsforderungen (Approbierte: 24 %, PTA: 16 %) und wachsende Ansprüche an die Work-Life-Balance (Approbierte: 17 %, PTA: 19 %) die Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen. Vor allem bei PKA und PKA-Auszubildenden gibt es zudem häufig Qualifikationsdefizite (PKA: 11 %, PKA-Auszubildende: 16 %).

Monetäre Anreize, flexible Arbeitszeiten und Softskills gefragt

Jede:r zweite Apothekeninhaber:in ist sich sicher: Das Gehalt spielt im Wettbewerb um Fachkräfte eine essenzielle Rolle und erfordert übertarifliche Angebote (52 %). Gleichzeitig sehen sich 71 Prozent der Befragten aufgrund ihrer angespannten wirtschaftlichen Situation immer seltener in der Lage, entsprechende Angebote zu machen. Weitere wichtige Kriterien für die Mitarbeiterbindung aus Inhabersicht: Flexible Arbeitszeiten/Teilzeitmodelle (86 %) sowie Softskills in der Apothekenführung, die sich positiv auf Arbeitsklima/Teamkultur (90 %) und Wertschätzung/Führungsstil (63 %) auswirken.

Konjunkturindex für kommende Entwicklung leicht rückläufig

Auch im Juli halten sich die Konjunkturindizes zur aktuellen und künftigen Geschäftslage relativ stabil, jedoch fällt der Blick auf die kommenden zwölf Monate etwas verhaltener aus als im Vormonat: Während die aktuelle Geschäftslage um einen Punkt auf 76,2 Punkte im Juli ansteigt, sinkt die Einschätzung der Geschäftsentwicklung um 3,3 Punkte auf 65,1 Punkte.

Grafik: Personalsuche in Apotheken
Daten und Grafiken aus dieser Pressemitteilung dürfen nur im Rahmen journalistischer oder redaktioneller Zwecke genutzt werden. Die werbliche und kommerzielle Nutzung sowie Aufbereitung für eine vertragsbasierte Weitervermarktung sind untersagt. Dies gilt insbesondere für Statistikportale.

Über den APOkix

Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im Juli wurden im Zeitraum vom 30.06.2025 bis zum 13.07.2025 insgesamt 126 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die aktuelle Befragung beschäftigt sich mit dem anhaltenden Fachkräftemangel im Apothekenmarkt. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.

Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im Shop des IFH KÖLN kostenfrei heruntergeladen werden.

Pressekontakt:

Jonna Sperlich
Projektmanagerin Öffentlichkeitsarbeit und Events
j.sperlich@ifhkoeln.de
+49 221 943607 835

Sabrina Fritsche
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 221 943607 74
s.fritsche@ifhkoeln.de

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© 2000-2025 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.

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