AOK-Bundesverband eGbR|13.12.2022

PRESSEMITTEILUNG

Reimann: Qualitätsprobleme im Krankenhaus-Bereich werden mit Reform-Vorschlägen endlich adressiert

Berlin (kkdp)·Statement zum Start des neuen WIdO-Qualitätsmonitors

Das am Dienstag (13.Dezember) gestartete Online-Portal Qualitätsmonitor.de des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) macht Qualitätsprobleme und regionale Unterschiede in der Krankenhaus-Versorgung transparent. Die jüngsten Reformvorschläge der Regierungskommission eignen sich aus Sicht der Vorstandsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, um diese Probleme anzugehen:

"Die Qualitätsprobleme der deutschen Krankenhauslandschaft müssen dringend angepackt werden. Das macht das neue Qualitätsmonitor-Portal des Wissenschaftlichen Instituts der AOK deutlich. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass nach wie vor https://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2022/index_26114.html;Tausende von Herzinfarkt-Fälle in Deutschland in Kliniken landen, die gar keine adäquate Ausstattung für die Versorgung dieser Fälle haben. Auch die "Gelegenheitschirurgie" beim Brustkrebs muss aufhören. Mehr als 40 Prozent der Kliniken, die Brustkrebs-Fälle operieren, können keine Zertifizierung als Brustkrebs-Zentrum vorweisen. Dabei wissen wir, dass die Sterblichkeit von Patientinnen, die in Kliniken ohne Zertifizierung behandelt werden, höher liegt.

Diese Qualitätsprobleme werden in den jüngsten Vorschlägen der Regierungskommission zur Krankenhausreform endlich adressiert. Die Vorschläge weisen in die richtige Richtung, weil sie Qualitäts- und Finanzierungsfragen gemeinsam betrachten. Die qualitätsorientierte Planung auf Basis von Versorgungsstufen, die durch Leistungsgruppen konkretisiert werden, wird mit der Einführung von pragmatisch ausgestalteten Vorhaltepauschalen verbunden. Damit hat die Kommission einen Weg aufgezeigt, wie die Modernisierung der deutschen Krankenhausstrukturen endlich gelingen kann. Gleichzeitig gibt es einen Hebel, um die aktuellen Fehlanreize zur Mengenausweitung zu beseitigen.

Jetzt beginnt die eigentliche politische Arbeit. Die ersten Wortmeldungen der verschiedenen Akteure zeigen, dass die konkrete Umsetzung der Reformpläne nicht einfach wird. Aus Sicht der AOK sollten die großen Chancen genutzt werden, die im Konzept der Regierungskommission stecken. Der jahrzehntelange Reformstau im stationären Bereich kann jetzt überwunden werden, wenn alle Beteiligten konstruktiv zusammenarbeiten. Der Einfluss der Länder auf die Gestaltung einer bedarfsgerechten Kliniklandschaft wird durch die geplante Reform sogar gestärkt. Gerade vor dem Hintergrund der im Qualitätsmonitor deutlich sichtbaren regionalen Unterschiede in der Qualität der Versorgung sollten sich alle Akteure ihrer Verantwortung für eine bestmögliche Versorgung und für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten stellen."

Pressekontakt:

AOK-Bundesverband
Kai Behrens, Pressesprecher
Tel. 030 34646-2309
Mobil 0152 015 630 42
presse@bv.aok.de


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