AOK Niedersachsen. Die Gesundheitskasse.|16.11.2023

PRESSEMITTEILUNG

AOK und Landesgesundheitsamt registrieren Anstieg von Atemwegserkrankungen

Hannover (kkdp)·Die AOK Niedersachsen und das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) registrieren einen deutlichen Anstieg von Krankschreibungen auf- grund von Atemwegsinfektionen. Die Entwicklung der Infekte in den vergan- genen Wochen wurde auf Basis der Krankmeldungen aller erwerbstätigen AOK-Versicherten ermittelt.

In der ersten Novemberwoche (06.-10. November) wurden rund 36.400 AOK- Versicherte aufgrund einer Atemwegsinfektion krankgeschrieben. Der kontinu- ierliche Anstieg seit September wurde lediglich durch die Feiertage und Herbst- ferien im Oktober gebremst.

Jede dritte Krankschreibung aufgrund von Atemwegsinfekten

"Inzwischen ist jede dritte Krankschreibung in Niedersachsen auf Atemwegsin- fekte zurückzuführen", so Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Nie- dersachsen.DeutlichistdarunterauchderAnstiegderCorona-Fälle: 5.518 Krankschreibungen resultierten in dieser Woche aus einer Corona-Infektion. Die berechnete Inzidenz für diesen Zeitraum liegt damit bei 444 je 100.000 AOK- Versicherten.

Infektionsniveau analog zum Frühjahr

Dr. Jürgen Peter: "Wir erreichen mit Atemwegsinfekten und Corona jetzt wieder das Niveau, das wir im März dieses Jahres erlebt haben. Aktuell sind wir noch weit entfernt von der Zahl der Erkrankungsfälle vom Dezember 2022, aber eine Prognose zum weiteren Verlauf lässt sich aktuell noch nicht ableiten." Im vergangenen Jahr war die Zahl der Betroffenen kurz vor Weihnachten rund dop- pelt so hoch, der Anteil der Atemwegsinfekte an allen Krankschreibungen lag damals bei fast 50 Prozent, aktuell sind es 34 Prozent.

Vollständige Datenerhebung durch eAU

Ein großer Vorteil der Nutzung der Daten aus Arbeitsunfähigkeitsmeldungen liegt darin, dass bereits vorhandene, ärztlich verschlüsselte Diagnosen genutzt werden. Seit Einführung der elektronischen AU-Meldung direkt von den Arztpra- xen an die Krankenkassen kann inzwischen von einer vollständigen Erhebung ausgegangen werden. So ergibt sich ein konkreter Überblick über die aktuelle Infektionslage. Allerdings werden den Krankenkassen nur Krankschreibungen für Erwerbstätige (1,24 Mio. Mitglieder der AOKN) übermittelt, so dass Familien- versicherte wie Kinder und Nichterwerbstätige sowie Rentner nicht in den Aus- wertungen enthalten sind. Ebenso können kurzzeitigere Erkrankungen, die keine Krankschreibung erfordern, nicht mitgezählt werden.

Vermutlich im alten Rhythmus angekommen

Dr. Fabian Feil, Präsident des NLGA: "Im Vergangenen Jahr hatten wir schon im Herbst eine außergewöhnlich frühe und hefige Influenza-Saison und auch auf- grund des RS-Virus mussten viele Kinder im Krankenhaus behandelt werden, dies zeigt sich eindrucksvoll in den Daten der AOK von Ende 2022. Wir sehen jetzt, dass wir bei den uns bekannten Krankheitserregern vermutlich wieder im vor-pandemischen Rhythmus angekommen sind. Wie sich allerdings langfristig COVID-19 einfügt, müssen wir zunächst weiter beobachten. Die Daten der Ar- beitsunfähigkeitsmeldungen sind hierfür ein weiterer wichtiger Baustein unse- rer Überwachung der Erkältungssaison. "

Viele Indikatoren zur Lagebewertung

Neben der Auswertung der Krankschreibungen von AOK-Versicherten fließen weitere Faktoren in die Lagebewertung der Situation in Niedersachsen ein, die sogenannte ARE-Surveillance. So analysiert das Niedersächsische Landesge- sundheitsamt in seinem Labor zufällig ausgewählte Proben von Patientinnen und Patienten, um zu ermitteln, welche Erreger derzeit kursieren. Auch fließen Daten zu Krankenständen aus Kindertageseinrichtungen in die Bewertung ein, da diese als verlässlicher Indikator dafür gelten, wie hoch die Belastung durch Erkältungskrankheiten in der Gesamtbevölkerung ist. Wöchentlich informiert das NLGA hierüber auf seiner Homepage.

Impfung bietet den besten Schutz

Da Infektionen durch Influenzaviren oder SARS-CoV-2 im Einzelfall schwer ver- laufen und sogar tödlich sein können, wird bestimmten Personen eine Auf- frischimpfung empfohlen. Hierzu zählen Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, z. B. auf Grund von Vorerkrankungen und Menschen über 60 sowie diejenigen, die mit vulnerablen Gruppen in Kontakt sind - beispielsweise medizinisches und pflegerisches Personal, aber auch pfle- gende Angehörige. Schwangeren ist die Impfung gegen Influenza empfohlen. Diese Personen sollten sich ärztlich beraten lassen. Unabhängig vom Erreger gilt die Empfehlung, im Krankheitsfall zuhause zu bleiben bzw. zwischen- menschliche Kontakte möglichst zu reduzieren. Lassen sich diese nicht vermei- den, kann das Tragen einer Maske sinnvoll sein.

Pressekontakt:

Stefanie Ohlendorf
Telefon: 0511 8701 10010
E-Mail: Stefanie.Ohlendorf@nds.aok.de


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