Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.|02.08.2023
PRESSEMITTEILUNG
Kinderintensivmediziner: Versorgungssituation schwer kranker Kinder unverändert kritisch
Über den gesamten Winter hinweg war die Situation prekär. Ad-hoc-Befragungen der DIVI-Sektion unter den pädiatrischen Intensivstationen in ganz Deutschland hatten die Bettensituation bis März an insgesamt sieben zufällig gewählten Zeitpunkten abgefragt. "Die Studie ist noch unveröffentlicht, deshalb können wir hier derzeit noch keine konkreten Ergebnisse nennen", erklärt Dr. Ellen Heimberg. Im September erwartet sie hierzu sprechfähig zu sein. Doch bis zum Herbst warten, um auf die unverändert prekäre Situation der pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin aufmerksam zu machen, wäre unverantwortlich, sagt sie.
Im Sommer am Limit. Im Winter überrollt?
Im Frühjahr noch waren Hoffmann und Heimberg vorsichtig optimistisch. "Vielleicht waren wir nach dem Abflauen der RS-Viruswelle zu erleichtert, dass wir wieder nur den bekannten Mangel verwalten mussten", überlegt Hoffmann. Allerdings zeigt sich die Situation nun auch im Sommer deutlich angespannt. "Vergangene Nacht war ich als Kindernotarzt im Einsatz", berichtet deshalb auch Prof. Florian Hoffmann, um die Situation plakativ vor Augen zu führen. "In der Großstadt München waren alle Kinderkliniken abgemeldet. Kleine Notfallpatienten, die dringend in die Klinik mussten, hatte ich aber zahlreiche. Dann bleibt einem als Notarzt nur übrig, die bereits voll belegten Maximalversorger trotzdem anzufahren. Irgendwie werden die Notfall- und Intensivteams dem Kind dann schon helfen." Optimal sei das selbstverständlich ganz und gar nicht.
Im Sommer kaum freie Betten zu haben, sei eine neue Situation. So habe man bisher im Sommer immer etwas Platz auf den Stationen gehabt. "Aber jetzt sehen wir noch einmal eine Verschärfung des Personalmangels und eine entsprechend prekäre Versorgungssituation", resümiert Sektionssprecherin Heimberg. Der Personalmangel führe ganzjährig zu relevanten Bettensperrungen. Wenn man aber im Sommer bereits am Limit sei, so fürchten die Kinderintensivmediziner, werde man im Winter überrollt.
DIVI wiederholt Forderungen aus dem letzten Winter
So wiederholt die DIVI heute die bereits im Winter ausgesprochenen Forderung. Kurzfristig könnten vor allem überregionale Strukturen und Netzwerke die Situation verbessern. So fordert die Fachgesellschaft:
Langfristig gesehen brauche man:
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