Studie zur Jobsuche

Klassische Online-Stellenbörsen beliebter als Social Media

05.05.2015·Soziale Medien nehmen bei der Personalrekrutierung eine nur geringe Rolle ein. Selbst innerhalb der Gruppe der Social Media-Nutzer dominieren bei der Jobsuche klassische Web 1.0-Angebote wie Online-Stellenbörsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle, onlinerepräsentative Studie.

65 Prozent der Social Media-Nutzer in Deutschland suchen regelmäßig oder von Zeit zu Zeit im Internet nach neuen Jobs. Dabei setzen sie aber in erster Line auf klassische Web 1.0-Angebote wie Online-Stellenbörsen. Soziale Medien spielen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz hingegen auch für die Web 2.0-User nur eine untergeordnete Rolle. Das zeigt der online-repräsentative "Social Media-Atlas 2014/2015" der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor.

Führend bei der Jobsuche im Internet sind Online-Stellenbörsen wie Jobscout24 und Stepstone. 71 Prozent der Social Media-Nutzer, die sich im Internet über Stellenangebote informieren, suchen hier. Dicht auf folgt das Online-Portal der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit 67 Prozent. Für die branchenbezogene Suche nach Stellen verweist die BA zusätzlich auf Fachportale wie den GKV-Karrieremarkt. Platz drei sichern sich mit 36 Prozent die Online-Stellenmärkte der Tageszeitungen.


Angebote mit beruflichem Bezug werden bevorzugt

Unter den Sozialen Medien kommt bei der Jobsuche am häufigsten Xing zum Einsatz - 16 Prozent der jobsuchenden Social Media-Nutzer informieren sich in dem beruflichen Netzwerk über Stellenangebote. Konkurrent LinkedIn schafft es nur auf magere vier Prozent und liegt damit noch hinter Facebook, wo doppelt so viele Web 2.0-User nach Arbeit suchen. Im Mittelfeld liegen die Karriereportale von Unternehmen, die häufig Elemente von Web 1.0 und Web 2.0 verbinden, wie klassische Stellenangebote und Links zu thematisch zugeschnittenen Facebook-Seiten und Youtube-Kanälen. Sie ziehen ein Viertel der arbeitssuchenden Social-Media-Nutzer an.

Klassische Stellenanzeige bester Weg zur Ansprache

Trotzdem sollten Unternehmen die Sozialen Medien beim Recruitment nicht vernachlässigen, meint Dr. Roland Heintze, Social Media-Experte des Faktenkontors: "Web 1.0 und 2.0 kommen bei der Jobsuche unterschiedliche Rollen zu. Stellenanzeigen im Web 1.0 sind der beste Weg, möglichst viele Bewerber auf eine offene Stelle aufmerksam zu machen. Soziale Medien dienen anschließend in erster Linie dazu, die so gefunden Interessenten zu binden, ihnen konkretere Informationen zukommen zu lassen und Fragen zum Bewerbungsprozess und Arbeitsumfeld zu beantworten."
Zur Studie
Die Studie "Social Media-Atlas 2014/2015" (Hamburg, Januar 2015) wurde im Auftrag der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt. 3.450 nach Alter, Geschlecht und Bundesland onlinerepräsentative Internetnutzer ab 14 Jahren wurden in Form eines Online-Panels zu ihrer Social Media-Nutzung befragt. Erhebungszeitraum war der 22.09. bis 15.10.2014. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.


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