Pronova BKK|07.11.2023
PRESSEMITTEILUNG
Eltern-Studie: Corona hat die Fähigkeiten und Freizeitaktivitäten der Kinder verändert
Leverkusen (kkdp)·Sie sind jedoch insgesamt aktiver geworden als vor der Pandemie
Im Vergleich zu vor oder während der Pandemie sind Kinder aktiver geworden - treffen öfter Freund*innen, lesen, malen - aber konsumieren auch deutlich mehr Medien. Beispielsweise steht bei den regelmäßigen Aktivitäten der 10- bis 13-Jährigen Fernsehen an erster Stelle (83 Prozent), dicht gefolgt von Gaming und Freunde treffen (je 80 Prozent). Doch nach Einschätzung der Eltern sind jüngere Kinder durch die Corona-Krise weniger fit in sozialen Fähigkeiten, Ältere dagegen bei schulischem Wissen sowie allgemein etwa beim Schwimmen lernen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Junge Familien 2023" der Pronova BKK, für die 1.000 Haushalte mit Kindern befragt wurden.
Durch Homeschooling und Kontakteinschränkungen schien der digitale Medienkonsum von Kindern während der Corona-Jahre seinen Höhepunkt gehabt zu haben. Doch nach Ende der Pandemie ist er weiter gestiegen. Beispielsweise nutzten nach Angaben der Eltern während der Pandemie 53 Prozent der 10- bis 13-Jährigen regelmäßig digitale Spiele, heute sind es 80 Prozent. Bei den 14- bis 17-Jährigen stieg der Anteil der digitalen Spieler*innen von 69 auf 76 Prozent an. Unter den 6- bis 9-Jährigen daddeln 69 Prozent, in der Pandemie waren es 47 Prozent. Ein weiteres Beispiel: Während Corona schauten 59 Prozent der 6- bis 9-Jährigen häufig fern, jetzt sind es 79 Prozent. Bei den 10- bis 13-Jährigen stieg der Fernsehkonsum von 62 auf 83 Prozent. Der Anstieg bei den Älteren war ähnlich stark.
"Wenn Eltern keine Grenzen setzen, werden digitale Medien inflationär von Kindern genutzt. Alles auf dem Handy oder Fernsehbildschirm macht Spaß und die Folgen können sie noch nicht reflektieren", sagt Clemens Beisel, Diplom-Sozialpädagoge und Kooperationspartner der Pronova BKK. "Viele Eltern gewähren ihren Kindern zu viele Freiheiten bei Medien und übertragen Ihnen zu viel Verantwortung. Grenzen bei der Mediennutzung zu setzen ist wichtig, damit auch noch Zeit für andere Dinge bleibt. Das gehört zum Familienleben dazu und die Diskussionen über die Regeln müssen die Eltern auch aushalten können."
Beispielsweise sind Kinder in Deutschland nicht besonders vertraut mit praktischen Fähigkeiten. Bei Haushaltstätigkeiten sind nur 59 Prozent der Teenager (14 bis 17 Jahre) sicher, nur 22 Prozent können sehr gut Kochen oder Putzen.
Seit Corona sind Kinder aktiver
Die Studien-Angaben der Eltern führen allerdings nicht nur einen hohen Medienkonsum zutage. Die Kinder aller Altersklassen üben insgesamt mehr Freizeitaktivitäten aus als vor und während der Pandemie. Das gilt zumeist auch für Sport und kreative Tätigkeiten. Beispielsweise malen, zeichnen und basteln 70 Prozent der 6- bis 9-Jährigen heute, während Corona waren es 58 Prozent, davor 45 Prozent. 58 Prozent der 10- bis 13-Jährigen betreiben derzeit Individualsport, während Corona gingen 42 Prozent Laufen oder Radfahren und davor 33 Prozent. Bei den 14- bis 17-Jährigen stieg dieser Individualsport ohne Verein von 42 auf 58 Prozent an, Ballett oder Leichtathletik im Verein von 26 auf 31 Prozent. In allen Altersgruppen haben die persönlichen Treffen mit Freund*innen auch im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie deutlich zugenommen.
"Nach der Pandemie war der Nachholbedarf groß, Freund*innen zu treffen oder dem Hobby außerhalb des Zuhauses nachzugehen. Diese Aktivitäten haben zugenommen. Doch der während Corona erlernte höhere Medienkonsum ist hoch geblieben oder sogar gestiegen", erklärt Medienpädagoge Beisel. "Die Bandbreite in den Familien ist groß. Manche Kinder sitzen den ganzen Tag am Tablet und lernen nicht, etwas ohne Medien zu machen. Gerade bei viel Medienzeit sollten Eltern andere Impulse setzen. Für die meisten Kinder, die wenig Zeit mit Smartphone und Co. verbringen, ist es selbstverständlich, in den Sportverein zu gehen, eine Fahrradtour zu unternehmen oder Geburtstagskarten zu schreiben."
Defizite beim Schwimmen und Fahrradfahren
Expert*innen empfehlen, dass Kinder ab fünf Jahren Schwimmen lernen. Doch 29 Prozent der 6- bis 9-Jährigen können (noch) nicht schwimmen, nur 28 Prozent in diesem Alter sind sichere Schwimmer. Auch in der Altersklasse 10 bis 17 Jahre können nur 45 Prozent sicher schwimmen. Fahrradfahren beherrschen 45 Prozent der 6- bis 9-Jährigen sehr gut und nur knapp mehr als die Hälfte der Älteren. 76 Prozent der Eltern von 6- bis 9-Jährigen glauben, dass ihre Kinder ohne Pandemie besser schwimmen könnten. Soziale Fähigkeiten wären bei den 3- bis 5-Jährigen sowie den 6- bis 9-Jährigen ohne Pandemie besser, sagen 78 Prozent
der Eltern. Bei den Älteren hat das schulische Wissen gelitten: 79 Prozent der Eltern von 10-13-Jährigen geben an, dass es hier ohne Corona besser wäre. Mit dem Älterwerden geht laut Studie die Körperbeherrschung verloren: 81 Prozent der 10- bis 13-Jährigen können Rolle oder Balancieren, aber nur noch 72 Prozent der 14- bis 17-Jährigen.
Mehr Informationen zur Studie "Junge Familien 2023" finden Sie hier: www.pronovabkk.de/familienstudie-2023
Über die Studie:
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Junge Familien 2023" der Pronova BKK, für die im Juli 2023 insgesamt 1.000 Menschen in Deutschland mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt befragt wurden.
Im Vergleich zu vor oder während der Pandemie sind Kinder aktiver geworden - treffen öfter Freund*innen, lesen, malen - aber konsumieren auch deutlich mehr Medien. Beispielsweise steht bei den regelmäßigen Aktivitäten der 10- bis 13-Jährigen Fernsehen an erster Stelle (83 Prozent), dicht gefolgt von Gaming und Freunde treffen (je 80 Prozent). Doch nach Einschätzung der Eltern sind jüngere Kinder durch die Corona-Krise weniger fit in sozialen Fähigkeiten, Ältere dagegen bei schulischem Wissen sowie allgemein etwa beim Schwimmen lernen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Junge Familien 2023" der Pronova BKK, für die 1.000 Haushalte mit Kindern befragt wurden.
Durch Homeschooling und Kontakteinschränkungen schien der digitale Medienkonsum von Kindern während der Corona-Jahre seinen Höhepunkt gehabt zu haben. Doch nach Ende der Pandemie ist er weiter gestiegen. Beispielsweise nutzten nach Angaben der Eltern während der Pandemie 53 Prozent der 10- bis 13-Jährigen regelmäßig digitale Spiele, heute sind es 80 Prozent. Bei den 14- bis 17-Jährigen stieg der Anteil der digitalen Spieler*innen von 69 auf 76 Prozent an. Unter den 6- bis 9-Jährigen daddeln 69 Prozent, in der Pandemie waren es 47 Prozent. Ein weiteres Beispiel: Während Corona schauten 59 Prozent der 6- bis 9-Jährigen häufig fern, jetzt sind es 79 Prozent. Bei den 10- bis 13-Jährigen stieg der Fernsehkonsum von 62 auf 83 Prozent. Der Anstieg bei den Älteren war ähnlich stark.
"Wenn Eltern keine Grenzen setzen, werden digitale Medien inflationär von Kindern genutzt. Alles auf dem Handy oder Fernsehbildschirm macht Spaß und die Folgen können sie noch nicht reflektieren", sagt Clemens Beisel, Diplom-Sozialpädagoge und Kooperationspartner der Pronova BKK. "Viele Eltern gewähren ihren Kindern zu viele Freiheiten bei Medien und übertragen Ihnen zu viel Verantwortung. Grenzen bei der Mediennutzung zu setzen ist wichtig, damit auch noch Zeit für andere Dinge bleibt. Das gehört zum Familienleben dazu und die Diskussionen über die Regeln müssen die Eltern auch aushalten können."
Beispielsweise sind Kinder in Deutschland nicht besonders vertraut mit praktischen Fähigkeiten. Bei Haushaltstätigkeiten sind nur 59 Prozent der Teenager (14 bis 17 Jahre) sicher, nur 22 Prozent können sehr gut Kochen oder Putzen.
Seit Corona sind Kinder aktiver
Die Studien-Angaben der Eltern führen allerdings nicht nur einen hohen Medienkonsum zutage. Die Kinder aller Altersklassen üben insgesamt mehr Freizeitaktivitäten aus als vor und während der Pandemie. Das gilt zumeist auch für Sport und kreative Tätigkeiten. Beispielsweise malen, zeichnen und basteln 70 Prozent der 6- bis 9-Jährigen heute, während Corona waren es 58 Prozent, davor 45 Prozent. 58 Prozent der 10- bis 13-Jährigen betreiben derzeit Individualsport, während Corona gingen 42 Prozent Laufen oder Radfahren und davor 33 Prozent. Bei den 14- bis 17-Jährigen stieg dieser Individualsport ohne Verein von 42 auf 58 Prozent an, Ballett oder Leichtathletik im Verein von 26 auf 31 Prozent. In allen Altersgruppen haben die persönlichen Treffen mit Freund*innen auch im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie deutlich zugenommen.
"Nach der Pandemie war der Nachholbedarf groß, Freund*innen zu treffen oder dem Hobby außerhalb des Zuhauses nachzugehen. Diese Aktivitäten haben zugenommen. Doch der während Corona erlernte höhere Medienkonsum ist hoch geblieben oder sogar gestiegen", erklärt Medienpädagoge Beisel. "Die Bandbreite in den Familien ist groß. Manche Kinder sitzen den ganzen Tag am Tablet und lernen nicht, etwas ohne Medien zu machen. Gerade bei viel Medienzeit sollten Eltern andere Impulse setzen. Für die meisten Kinder, die wenig Zeit mit Smartphone und Co. verbringen, ist es selbstverständlich, in den Sportverein zu gehen, eine Fahrradtour zu unternehmen oder Geburtstagskarten zu schreiben."
Defizite beim Schwimmen und Fahrradfahren
Expert*innen empfehlen, dass Kinder ab fünf Jahren Schwimmen lernen. Doch 29 Prozent der 6- bis 9-Jährigen können (noch) nicht schwimmen, nur 28 Prozent in diesem Alter sind sichere Schwimmer. Auch in der Altersklasse 10 bis 17 Jahre können nur 45 Prozent sicher schwimmen. Fahrradfahren beherrschen 45 Prozent der 6- bis 9-Jährigen sehr gut und nur knapp mehr als die Hälfte der Älteren. 76 Prozent der Eltern von 6- bis 9-Jährigen glauben, dass ihre Kinder ohne Pandemie besser schwimmen könnten. Soziale Fähigkeiten wären bei den 3- bis 5-Jährigen sowie den 6- bis 9-Jährigen ohne Pandemie besser, sagen 78 Prozent
der Eltern. Bei den Älteren hat das schulische Wissen gelitten: 79 Prozent der Eltern von 10-13-Jährigen geben an, dass es hier ohne Corona besser wäre. Mit dem Älterwerden geht laut Studie die Körperbeherrschung verloren: 81 Prozent der 10- bis 13-Jährigen können Rolle oder Balancieren, aber nur noch 72 Prozent der 14- bis 17-Jährigen.
Mehr Informationen zur Studie "Junge Familien 2023" finden Sie hier: www.pronovabkk.de/familienstudie-2023
Über die Studie:
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Junge Familien 2023" der Pronova BKK, für die im Juli 2023 insgesamt 1.000 Menschen in Deutschland mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt befragt wurden.
Pressekontakt:
Nina Remor
Tel.: 0214 32296-2305
Fax: 0214 32296-8305
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