UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH|30.11.2022

PRESSEMITTEILUNG

Neuaufstellung der Unabhängigen Patientenberatung: Geordneter Übergang statt Zerschlagung von Beratungsstrukturen

Berlin (kkdp)·Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) begrüßt die in einem Gesetzesentwurf vorgesehene Verstetigung der UPD in Form einer Stiftung bürgerlichen Rechts. Der Entwurf enthält zum aktuellen Zeitpunkt aber nur unverbindliche Absichtserklärungen zum Erhalt und zur Übernahme der über Jahre aufgebauten, bewährten und qualitätsgesicherten Beratungskompetenzen und -strukturen. Es braucht daher eine überarbeitete Fassung des Gesetzesentwurfs, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der jetzigen UPD eine Zukunftsperspektive gibt und damit eine Unterbrechung und Zerschlagung des Beratungsangebots im Jahr 2024 verhindert.

Zum Referentenentwurf eines "Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung Unabhängige Patientenberatung (UPD)" erklärt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede:

"Mit der im Entwurf beabsichtigten Verstetigung in Form einer Stiftung, die von einem gemischt besetzten Stiftungsrat kontrolliert werden soll, wurde einer unserer zentralen Vorschläge zur Reform der UPD aufgegriffen. Wir freuen uns, dass die Unabhängigkeit der UPD damit sichergestellt wird. Gleichzeitig ist eine Übernahme der über die vergangenen sieben Jahre mühsam aufgebauten, qualitätsgesicherten Beratungsstrukturen durch den aktuellen Entwurf leider nicht gewährleistet - enthalten sind nur unverbindliche Absichtserklärungen. Auch ein Plan mit konkreten Schritten und Zeiten zur Gestaltung des Übergangs von der jetzigen UPD in die zu gründende Stiftung, liegt nicht vor. Das bedeutet für unsere engagierten Beraterinnen und Berater weiterhin eine große Unsicherheit und damit eine große Gefahr für die Kontinuität und Qualität des Beratungsangebots im Jahr 2024."

Neuaufstellung der UPD: Aus der Vergangenheit lernen

In der Vergangenheit kam es aufgrund der begrenzten Förderphasen und der wiederholten Neuausschreibung der Trägerschaft der UPD mehrfach zur Zerschlagung und zum anschließenden zeit- und kostenintensiven Wiederaufbau der Beratungskompetenzen und-strukturen. Damit waren auch Unterbrechungen und schwankende Qualitätsstandards im Beratungsangebot für die ratsuchenden Bürgerinnen und Bürger verbunden. Gleichzeitig haben die Corona-Pandemie und andere aktuelle Problemlagen, wie der Mangel an Terminen bei (Fach)Ärzten und Psychotherapeuten, oder der so genannte "Pflegenotstand" zu einem konstant hohen Beratungsbedarf in der Bevölkerung geführt. Ratsuchende äußern sich in der UPD-Beratung immer wieder erleichtert darüber, dass sich jemand Zeit nimmt, zuhört und einen verständlichen Weg durch das unübersichtliche deutsche Gesundheitssystem aufzeigt

"Brain-Drain" im UPD-Beratungsteam verhindern

Thorben Krumwiede: "Es ist niemandem dabei geholfen, wenn die bewährten und pandemieerfahrenen Beratungsstrukturen der UPD in 2024 zerschlagen und dann erst mühsam wieder aufgebaut werden müssen. Motivierte sowohl fachlich kompetente als auch in der Beratung von Menschen in oft schwierigen Lebenssituationen erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen nicht auf Bäumen. Wir freuen uns, dass die Politik die Rahmenbedingungen für eine starke und moderne UPD schaffen möchte - jetzt geht es darum, die zukünftigen Strukturen möglichst nahtlos im Januar 2024 mit Leben zu füllen. Ein "Brain-Drain" und ein "Zurück auf null" mit den entsprechenden negativen Konsequenzen für das Beratungsangebot müssen verhindert werden."

Rolf-Dieter Becker, Betriebsratsvorsitzender der UPD, ergänzt: "Ich wünsche mir für die Kolleginnen und Kollegen möglichst bald ein deutliches Signal von der Politik und erwarte eine

klare Perspektive für die Zeit ab Januar 2024. Für die Überführung der jetzigen UPD in die geplante Stiftung braucht es so schnell wie möglich einen erkennbaren Plan, denn die konkrete Gestaltung des Übergangs ist in personeller, organisatorischer, technischer und finanzieller Hinsicht zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. Als UPD-Beraterinnen und Berater mit langjähriger Erfahrung möchten wir gern bei der Neuaufstellung der UPD helfen und mitwirken - das können wir aber nur, wenn für viele von uns existenzielle Fragen zu Übergang und Weiterbeschäftigung rechtzeitig geklärt werden."

Pressekontakt:

Markus Hüttmann
Pressereferent
presse@patientenberatung.de
0049 (0)30-868721-140

Jann G. Ohlendorf
Pressesprecher
Telefon: 0049-(0)30-868721-140
Email: presse@patientenberatung.de


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