Verband der Ersatzkassen e. V.|07.08.2023

PRESSEMITTEILUNG

Notfallversorgung
Forderung nach Eigenbeteiligung der Versicherten bei Notdienstnutzung geht am Problem vorbei

Berlin (kkdp)·Zur Forderung der Kinder- und Jugendärzte, Eltern an den Kosten für die Nutzung des Notdienstes bei nicht dringlichen Fällen zu beteiligen, sagt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):

"Wir Ersatzkassen sprechen uns klar dafür aus, Versicherte besser in die für sie geeignete Versorgung zu lotsen und so die Notaufnahmen zu entlasten. Dabei eine Strafgebühr einzuführen, ist jedoch der falsche Weg und geht am Problem vorbei. Zunächst müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Versicherte schnell einen Termin bei einer Arztpraxis bekommen. Dazu gehört, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Erreichbarkeit der Terminservicestellen unter der Rufnummer 116 117 verbessern. Außerdem sollten mehr Ärztinnen und Ärzte freie Termine bei den Terminservicestellen melden, damit gerade bei dringender Behandlungsnotwendigkeit eine schnelle Versorgung in der Arztpraxis sichergestellt wird.

Einfach zugängliches Verfahren zur Ersteinschätzung

Viele Versicherte sind gerade am Wochenende unsicher, ob sie oder ihre Kinder eine schnelle Behandlung benötigen. Um ihnen lange Wartezeiten zu ersparen und gleichzeitig die Versorgung echter Notfälle in den Notaufnahmen sicherzustellen, brauchen wir ein einfach zugängliches Verfahren zur Ersteinschätzung. Medizinische Beratung, ob tatsächlich ein Arztbesuch nötig ist, sollte niedrigschwellig per Telefon oder Videosprechstunde möglich sein und durch die Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert werden. Gleichzeitig müssen KV- Bereitschaftsdienstpraxen mit gemeinsamen Tresen und Ersteinschätzung flächendeckend an allen Krankenhäusern aufgebaut werden, die von Versicherten bei Notfällen aufgesucht werden."

Pressekontakt:

Michaela Gottfried
Pressesprecherin
Tel.: 0 30/2 69 31-12 00
michaela.gottfried@vdek.com


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