Vorabmeldung zum GKV-Finanzergebnis
Krankenkassen beenden 2021 mit Defizit von 5,7 Milliarden Euro
23.02.2022·Schon zum 3. Quartal 2021 betrug das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen 3,2 Milliarden Euro. Alleine im letzten Vierteljahr seien nun weitere 2,5 Milliarden Euro Fehlbetrag hinzugekommen. Dies berichtet das Handelsblatt (Dienstag) unter Berufung auf Meldungen der Kassenverbände. Die offiziellen Zahlen werden in Kürze vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlicht.
Laut AOK spiegeln sich im hohen Negativergebnis mehrere Sondereffekte wider: Allein der zu Beginn der Pandemie beschlossene Zugriff auf die finanziellen Rücklagen habe die AOK-Gemeinschaft mit rund 4,2 Milliarden Euro belastet. Hinzu käme das Inkrafttreten der jüngsten RSA-Reform (Finanzausgleich der Krankenkassen), welche sich für die AOKs negativ auswirke.
Die Verpflichtung zur Abführung eines Teils der Kassenrücklagen in den Gesundheitsfonds hatte der Gesetzgeber vor dem Hintergrund beschlossen, höhere Zusatzbeiträge und Bundeszuschüsse zu vermeiden. In Summe haben die gesetzlichen Kassen alleine im Jahr 2021 rund acht Milliarden Euro aus ihren Finanzmitteln in den Gesundheitsfonds überwiesen.
Laut vdek (Ersatzkassenverband) sind zudem pandemiebedingte Effekte durch das Aufschieben von Leistungen für das hohe Defizit ursächlich. Diese hätten sich insbesondere im 4. Quartal 2021 ausgewirkt. Hinzu kämen neue, teure Arzneimittel und hohe Kosten für die Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur (TI).
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