Kassenärztliche Bundesvereinigung|19.12.2022

PRESSEMITTEILUNG

Arzneimittelknappheit: Jetzt ist politisches Handeln gefragt

Berlin (kkdp)·"Jetzt ist das Bundesgesundheitsministerium gefragt, so schnell wie möglich die fehlenden Arzneimittel zu beschaffen. Wir brauchen Sonderregelungen und Sofortmaßnahmen wie zu Beginn der Corona-Pandemie, als auf dem internationalen Markt knappe Materialien wie Masken und Schutzkleidung nach Deutschland geholt werden mussten. Das ist eine echte Krisensituation, die wir meistern müssen", erklärte heute der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen.

Gleichzeitig warnte der KBV-Chef davor, einfach gebrauchte oder gar abgelaufene Arzneimittel im Nachbarschafts- oder Freundeskreis zu tauschen oder abzugeben. "Das Risiko ist einfach zu groß, dass durch solch eigentlich gut gemeinten Solidaritätsaktionen mehr Schaden als Nutzen bis hin zu Gefahren für Leib und Leben angerichtet werden", erklärte er.

"Unverträglichkeiten von Medikamenten, die Gefahren abgelaufener Arzneien, die Unkenntnis, aus welchen Quellen die angebotenen Mittel und Tabletten überhaupt stammen - alleine diese Aspekte zeigen, dass die fachkundige Beratung und Abgabe unabdingbar ist. Alles andere wäre lebensgefährlich und unverantwortbar", erläuterte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender KBV-Vorstandsvorsitzender. "Die derzeitige Mangelsituation insbesondere bei der Versorgung von Kindern zeigt, dass wir zu abhängig geworden sind von der Produktion im Ausland. Das müssen wir perspektivisch ändern", so Hofmeister.

"Auch die Rabattverträge der Krankenkassen müssen in ihrer jetzigen Bedeutung und Form überdacht werden. Diese haben dafür gesorgt, dass sich Hersteller teilweise zurückgezogen haben aus der Herstellung nun dringend gebrauchter Medikamente", sagte KBV-Chef Gassen.

Pressekontakt:

Roland Stahl
Pressesprecher
Tel.: (0 30) 40 05 - 22 01
Fax: (0 30) 40 05 - 22 90
RStahl@kbv.de


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