Techniker Krankenkasse|27.05.2025

PRESSEMITTEILUNG

Rabattverträge: TK veröffentlicht erste Ausschreibung mit Umweltbonus

Hamburg (kkdp)·Zum ersten Mal haben die Ersatzkassen Techniker Krankenkasse (TK), Handelskrankenkasse (hkk) und Hanseatische Krankenkasse (HEK) unter Federführung der TK eine Rabattvertragsausschreibung mit Umweltfokus veröffentlicht. Die Ausschreibung umfasst 14 umweltrelevante Wirkstoffe sowie -kombinationen. Darunter sind Antibiotika und Wirkstoffe, die vom Umweltbundesamt als sogenannte Spurenstoffe geführt werden oder in der Kommunalen Abwasserrichtlinie (KARL) gelistet sind.

Bonus für saubere Wirkstoffherstellung und Einhaltung von Abwassergrenzwerten

Die künftigen Rabattpartner können während der Vertragslaufzeit zwei Arten von Boni erhalten: Für alle Wirkstoffe besteht die Möglichkeit, einen Bonus durch eine umweltzertifizierte Wirkstoffproduktion geltend zu machen. Zusätzlich ist für antibiotische Wirkstoffe ein zweiter Bonus vorgesehen, für den der Vertragspartner die Einhaltung wirkstoffspezifischer Abwassergrenzwerte am Produktionsort nachweisen muss. "Verschmutztes Abwasser ist ein wesentlicher Faktor, durch den Resistenzen entstehen und sich verbreiten können", sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Die Grenzwerte sollen dies verhindern. "Mit den Bonifizierungsmöglichkeiten setzen wir den Fokus auf die Wirkstoffproduktion von Arzneimitteln. Hier sind die möglichen Konsequenzen von nicht ökologischem Handeln besonders groß und ein Gesundheitsrisiko für die Menschen weltweit", so Ballast.

Anreiz für umweltbewusstes Handeln über gesamte Vertragslaufzeit

Die TK setzt für den Umweltbonus auf ein nachgelagertes Skontomodell: Vertragspartner können während der Vertragslaufzeit jederzeit entsprechende Nachweise einreichen und dann den Bonus erhalten. Ballast: "So setzen wir über die gesamte Vertragslaufzeit einen Anreiz für eine umweltbewusste Arzneimittelproduktion und bieten gleichzeitig allen pharmazeutischen Unternehmen die Möglichkeit, an der Ausschreibung teilzunehmen, auch wenn sie zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe noch nicht die Bonus-Voraussetzungen erfüllen."

Die Ausschreibung umfasst insgesamt 14 Wirkstoffe in 20 Fachlosen mit (bis zu) 38 Zuschlagsplätzen. Die neuen Verträge sehen eine Laufzeit von zwei Jahren vor und starten ab 1. April 2026.

Nach den bereits erfolgten Antibiotika-Ausschreibungen im Jahr 2024 sind mit der Ausschreibung nun 100 Prozent der Antibiotika, die derzeit über Ausschreibungsverfahren in Rabattverträgen der TK, hkk und HEK verankert sind, nach den neuen Vorgaben des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes, kurz ALBVVG, ausgeschrieben. Laut des Gesetzes müssen Krankenkassen im Vergabeverfahren für Arzneimittelrabattverträge bei Antibiotika mindestens einen Zuschlag für Hersteller mit europäischer Wirkstoffproduktion vorsehen.

Pressekontakt:

Anne Wunsch
anne.wunsch@tk.de
040 - 69 09-26 60


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