AOK Niedersachsen. Die Gesundheitskasse.|05.10.2022

PRESSEMITTEILUNG

Pilot-Projekt "Pandemie-Check" startet in Niedersachsen

Hannover (kkdp)·Wissenschaftliche Studie von AOK und Landesgesundheitsamt für eine bessere Bewertung der Infektionslage

Eine verbesserte Einschätzung der Corona-Infektionslage unabhängig von Labortestungen ist das Ziel einer gemeinsamen wissenschaftlichen Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes und der AOK Niedersachsen. Das Projekt unter dem Titel "PanCHECK-iN" (Pandemie-Check in Niedersachsen) beginnt im Oktober und ist für eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren geplant.

"In der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig belastbare Daten zur Einschätzung der Lage sind und dass wir dabei immer auch die Limitationen dieser Daten im Blick haben müssen", betont die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens. "Daher begrüße ich ausdrücklich die Initiative für diese Studie, die als weiterer Baustein für eine fundierte Lagebewertung neue Möglichkeiten auf der Basis von Krankenkassendaten untersucht."

Hintergrund der Initiative ist die zunehmend schlechtere Aussagekraft der COVID-19-Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz durch den Rückgang der PCR-Testungen. Für das Projekt werden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von AOK-Versicherten mit Covid- und Atemwegserkrankungen durch die Krankenkasse auf Landkreisebene zusammengefasst und wöchentlich anonym ausgewertet. Am Landesgesundheitsamt werden diese Daten bewertet, mit Informationen aus anderen Datenquellen verglichen und dargestellt.

"Deutschlandweit nehmen wir mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein", sagen Dr. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes und Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen. "Das Verfahren könnte zukünftig auch eine bessere Situationsbewertung bei anderen Atemwegserkrankungen ermöglichen."

Bei "PanCHECK-iN" liegt der Schwerpunkt im ersten Jahr auf Corona-Infektionen. Im zweiten Jahr werden darüber hinaus weitere Atemwegserkrankungen wie die saisonale Grippe/Influenza mit in den Fokus genommen, bevor im dritten Jahr die Abstimmung mit anderen Daten zur Infektionslage wie Hospitalisierung und Intensivbettenbelegung im Vordergrund steht.

Ein großer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass bereits vorhandene, ärztlich verschlüsselte Diagnosen genutzt werden. Durch die erweiterte Datenerhebung ergibt sich zugleich ein neuer Überblick über die Fehlzeiten, die mit einer Corona-Erkrankung einhergehen. Die Versichertendaten werden ausschließlich in der AOK Niedersachsen für das Projekt aufbereitet und in zusammengefasster Form an das Landesgesundheitsamt übermittelt. Ein Rückschluss auf einzelne Personen bzw. ein Personenbezug ist nicht möglich.

Pressekontakt:

Stefanie Ohlendorf
Telefon: 0511 8701 10010
E-Mail: Stefanie.Ohlendorf@nds.aok.de


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