BKK Dachverband e.V.|27.06.2025
PRESSEMITTEILUNG
BKK Kundenreport 2025: Qualität sichtbar machen, Versorgung verbessern - Versicherte fordern Wandel
Berlin (kkdp)·Der neue BKK Kundenreport 2025 zeigt die klaren Erwartungen der Versicherten: Die Mehrheit der 5.000 im Rahmen des BKK Kundenreports befragten Versicherten wünscht sich deutlich mehr als die reine Kostenübernahme. Sie möchten Orientierung, Qualitätstransparenz und eine aktive Begleitung durch ihre Krankenkasse im Gesundheitssystem.
Die Qualität der Krankenversicherung wird weiterhin (sehr) gut bewertet: 79 Prozent der Befragten sind mit ihrer Krankenversicherung eher oder sehr zufrieden. Der BKK Kundenreport 2025 zeigt jedoch auch eine zukünftige Anforderung an die Krankenkassen auf: 73 Prozent der Befragten wünschen sich, dass ihre Krankenkasse in Zukunft eine aktivere Rolle als Kümmerer und Lotse übernimmt.
Die zentrale Erkenntnis dahinter lautet: Die Rolle der Krankenkassen muss sich weiterentwickeln. Denn schon der erste Kundenreport offenbarte den Wunsch der Versicherten, dass ihre Krankenkassen sich mehr als Kümmerer und Lotsen einbringen. In der Wahrnehmung der Versicherten ist ein solcher Wandel jedoch bislang kaum eingetreten. Dies hängt auch mit den Rahmenbedingungen und den Möglichkeiten zusammen, die den Krankenkassen gegeben werden.
Der BKK Kundenreport 2025 zeigt auch: Die Digitalisierung wird zunehmend als Chance gesehen. Die Nutzung digitaler Services wie Apps nimmt zu, und auch die Offenheit gegenüber Telemedizin ist groß, wenngleich viele der Befragten über die Angebote noch nicht ausreichend informiert sind. "Telemedizin ist weder eine Notlösung noch eine ´Versorgung light´. Sie ist ein entscheidend, um eine qualitätsvolle Versorgung in einer immer älter werdenden Gesellschaft und einem Gesundheitssystem, das einem immer größer werdenden Kostendruck ausgesetzt ist, aufrechtzuerhalten", so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
Und weiter: "Die Menschen erwarten heute zurecht, dass moderne Technologien eingesetzt werden, um ihnen den Zugang zur Versorgung so leicht wie möglich zu machen - sei es durch digitale Sprechstunden, unkomplizierte Terminvermittlungen oder begleitende Apps im Krankheitsverlauf. Dabei geht es nicht nur um Effizienz und Kostenersparnis, sondern um mehr Lebensqualität und Teilhabe. Telemedizin kann Brücken schlagen, wo heute Lücken in der Versorgung bestehen. Das gilt besonders im ländlichen Raum oder bei chronisch Kranken. Dafür braucht es jedoch nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch ein klares politisches Bekenntnis zur digitalen Gesundheitsversorgung."
Der Kundenreport 2025 zeigt eindeutig, dass die Versicherten offen für den Einsatz "neuer Technologien" sind. Besonders gefragt sind einfache Zugänge und konkrete Hilfen, etwa beim Arztterminservice. Gleichzeitig kennen jedoch mehr als die Hälfte der Befragten diesen Service nicht.
Und auch beim Thema Qualitätstransparenz besteht Nachholbedarf: Zwar erkennen mehr Versicherte Qualitätsunterschiede zwischen Krankenkassen als noch 2022 (40 Prozent gegenüber 35 Prozent), doch für die Mehrheit bleibt diese Einordnung schwierig, da weiterhin klare und vergleichbare Informationen über die Qualität fehlen. Damit hat die Forderung weiterhin bestand, die Ergebnisse der Versichertenbefragung nicht nur als Impuls für Qualitätsverbesserungen zu nutzen, sondern auch Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Krankenversicherungen für die Versicherten transparenter und unterscheidbarer zu machen. "Wir setzen uns seit vielen Jahren für mehr Transparenz über die Qualität im gesamten Gesundheitssystem ein. Die Versicherten müssen bei der Auswahl ihrer Krankenkasse oder Klinik verstehen, was sie bekommen. Dafür brauchen wir vor allem zwei Dinge: Mehr Daten zur Versorgungsrealität und mehr echtes Feedback der Versicherten selbst. Unsere Qualitätsinitiativen der letzten Jahre haben bereits viel bewegt, aber wir brauchen noch viel mehr Rückkopplungssysteme. Ein lernendes Gesundheitssystem kann nur entstehen, wenn Versorgungshandeln kontinuierlich mit den erzielten Ergebnissen abgeglichen und angepasst wird", erklärt Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.
Der diesjährige Themenschwerpunkt des BKK Kundenreports "Zugang zur Versorgung" deckt darüber hinaus dringende Handlungsfelder für eine Verbesserung der Versorgung auf. So bewerteten etwa 25 Prozent der Befragten die Wartezeit auf einen Facharzttermin und etwa 10 Prozent die Wartezeit auf einen Termin bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt als nicht akzeptabel. Gleichzeitig wird die lokale Versorgung mit Krankenhäusern und Fachärzten kritisch gesehen.
Der Kundenreport 2025 zeigt außerdem Verbesserungsmöglichkeiten bei der Unterstützung von pflegenden Angehörigen auf: Viele fühlen sich fachlich und emotional überfordert, obwohl es Pflegeleistungen gibt. Diese werden jedoch häufig auch nicht genutzt, teils aus Unsicherheit, teils auch aus Unwissenheit: Je nach Leistung sind zwischen 9 bis 37 Prozent der pflegenden Personen im privaten Bereich mit den verfügbaren Pflegeangeboten nicht vertraut. "Pflegende Angehörige stehen unter einer enormen Dauerbelastung. Sie haben schlichtweg keine Zeit, sich neben ihrem Pflegealltag und anderen Verpflichtungen auch noch durch Paragraphen und Anträge zu kämpfen. Damit sind sie überfordert. Diese Last muss die Politik ihnen endlich abnehmen. Die Leistungen gehören dringend vereinfacht und gebündelt", fordert Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. "Wer pflegt, braucht nicht nur Unterstützung, sondern natürlich auch Entlastungs- und Präventionsangebote, damit das gesamte System langfristig stabil bleibt. Denn auch in der sozialen Pflegeversicherung gilt: Wir müssen neue und andere Wege gehen, damit wir auch endlich ein besseres Ergebnis bekommen. Es braucht Mut zu echten Reformen, statt immer nur kosmetischer Korrekturen."
Einen ausführlichen Artikel zum BKK Kundenreport 2025 finden sie hier!
Die Qualität der Krankenversicherung wird weiterhin (sehr) gut bewertet: 79 Prozent der Befragten sind mit ihrer Krankenversicherung eher oder sehr zufrieden. Der BKK Kundenreport 2025 zeigt jedoch auch eine zukünftige Anforderung an die Krankenkassen auf: 73 Prozent der Befragten wünschen sich, dass ihre Krankenkasse in Zukunft eine aktivere Rolle als Kümmerer und Lotse übernimmt.
Die zentrale Erkenntnis dahinter lautet: Die Rolle der Krankenkassen muss sich weiterentwickeln. Denn schon der erste Kundenreport offenbarte den Wunsch der Versicherten, dass ihre Krankenkassen sich mehr als Kümmerer und Lotsen einbringen. In der Wahrnehmung der Versicherten ist ein solcher Wandel jedoch bislang kaum eingetreten. Dies hängt auch mit den Rahmenbedingungen und den Möglichkeiten zusammen, die den Krankenkassen gegeben werden.
Der BKK Kundenreport 2025 zeigt auch: Die Digitalisierung wird zunehmend als Chance gesehen. Die Nutzung digitaler Services wie Apps nimmt zu, und auch die Offenheit gegenüber Telemedizin ist groß, wenngleich viele der Befragten über die Angebote noch nicht ausreichend informiert sind. "Telemedizin ist weder eine Notlösung noch eine ´Versorgung light´. Sie ist ein entscheidend, um eine qualitätsvolle Versorgung in einer immer älter werdenden Gesellschaft und einem Gesundheitssystem, das einem immer größer werdenden Kostendruck ausgesetzt ist, aufrechtzuerhalten", so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
Und weiter: "Die Menschen erwarten heute zurecht, dass moderne Technologien eingesetzt werden, um ihnen den Zugang zur Versorgung so leicht wie möglich zu machen - sei es durch digitale Sprechstunden, unkomplizierte Terminvermittlungen oder begleitende Apps im Krankheitsverlauf. Dabei geht es nicht nur um Effizienz und Kostenersparnis, sondern um mehr Lebensqualität und Teilhabe. Telemedizin kann Brücken schlagen, wo heute Lücken in der Versorgung bestehen. Das gilt besonders im ländlichen Raum oder bei chronisch Kranken. Dafür braucht es jedoch nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch ein klares politisches Bekenntnis zur digitalen Gesundheitsversorgung."
Der Kundenreport 2025 zeigt eindeutig, dass die Versicherten offen für den Einsatz "neuer Technologien" sind. Besonders gefragt sind einfache Zugänge und konkrete Hilfen, etwa beim Arztterminservice. Gleichzeitig kennen jedoch mehr als die Hälfte der Befragten diesen Service nicht.
Und auch beim Thema Qualitätstransparenz besteht Nachholbedarf: Zwar erkennen mehr Versicherte Qualitätsunterschiede zwischen Krankenkassen als noch 2022 (40 Prozent gegenüber 35 Prozent), doch für die Mehrheit bleibt diese Einordnung schwierig, da weiterhin klare und vergleichbare Informationen über die Qualität fehlen. Damit hat die Forderung weiterhin bestand, die Ergebnisse der Versichertenbefragung nicht nur als Impuls für Qualitätsverbesserungen zu nutzen, sondern auch Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Krankenversicherungen für die Versicherten transparenter und unterscheidbarer zu machen. "Wir setzen uns seit vielen Jahren für mehr Transparenz über die Qualität im gesamten Gesundheitssystem ein. Die Versicherten müssen bei der Auswahl ihrer Krankenkasse oder Klinik verstehen, was sie bekommen. Dafür brauchen wir vor allem zwei Dinge: Mehr Daten zur Versorgungsrealität und mehr echtes Feedback der Versicherten selbst. Unsere Qualitätsinitiativen der letzten Jahre haben bereits viel bewegt, aber wir brauchen noch viel mehr Rückkopplungssysteme. Ein lernendes Gesundheitssystem kann nur entstehen, wenn Versorgungshandeln kontinuierlich mit den erzielten Ergebnissen abgeglichen und angepasst wird", erklärt Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.
Der diesjährige Themenschwerpunkt des BKK Kundenreports "Zugang zur Versorgung" deckt darüber hinaus dringende Handlungsfelder für eine Verbesserung der Versorgung auf. So bewerteten etwa 25 Prozent der Befragten die Wartezeit auf einen Facharzttermin und etwa 10 Prozent die Wartezeit auf einen Termin bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt als nicht akzeptabel. Gleichzeitig wird die lokale Versorgung mit Krankenhäusern und Fachärzten kritisch gesehen.
Der Kundenreport 2025 zeigt außerdem Verbesserungsmöglichkeiten bei der Unterstützung von pflegenden Angehörigen auf: Viele fühlen sich fachlich und emotional überfordert, obwohl es Pflegeleistungen gibt. Diese werden jedoch häufig auch nicht genutzt, teils aus Unsicherheit, teils auch aus Unwissenheit: Je nach Leistung sind zwischen 9 bis 37 Prozent der pflegenden Personen im privaten Bereich mit den verfügbaren Pflegeangeboten nicht vertraut. "Pflegende Angehörige stehen unter einer enormen Dauerbelastung. Sie haben schlichtweg keine Zeit, sich neben ihrem Pflegealltag und anderen Verpflichtungen auch noch durch Paragraphen und Anträge zu kämpfen. Damit sind sie überfordert. Diese Last muss die Politik ihnen endlich abnehmen. Die Leistungen gehören dringend vereinfacht und gebündelt", fordert Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. "Wer pflegt, braucht nicht nur Unterstützung, sondern natürlich auch Entlastungs- und Präventionsangebote, damit das gesamte System langfristig stabil bleibt. Denn auch in der sozialen Pflegeversicherung gilt: Wir müssen neue und andere Wege gehen, damit wir auch endlich ein besseres Ergebnis bekommen. Es braucht Mut zu echten Reformen, statt immer nur kosmetischer Korrekturen."
Einen ausführlichen Artikel zum BKK Kundenreport 2025 finden sie hier!
Pressekontakt:
Leah Palgan
+49 30 2700 406 - 309
leah.palgan@bkk-dv.de