Berlin (kkdp)·Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat sich am Mittwoch mit der aktuellen Infektionswelle bei Kindern befasst. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläuterte den Abgeordneten Details zum RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) und stellte einen Impfstoff in Aussicht.

Lauterbach sagte, die RSV-Welle in Kinderarztpraxen und Kinderkliniken betreffe ganz Europa und auch die USA. Problematisch seien insbesondere Ersterkrankungen bei schon etwas älteren Kindern. Hier könne es zu einem schwereren Verlauf der Erkrankung kommen. Die teilweise schweren Atemwegserkrankungen bei Kindern würden mit Sorge gesehen. Die weitere Entwicklung in den Kinderkliniken werde daher genau beobachtet.

Nach Angaben des Ministers ist schon in Kürze mit einer RSV-Impfung zu rechnen. Impfstoffe seien in Vorbereitung, sie würden derzeit intensiv getestet. Die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend. Alternativ sei eine passive Immunisierung mit Antikörpern möglich.

Lauterbach äußerte sich im Ausschuss auch über die aktuelle Coronalage, die kontrolliert, aber noch nicht befriedigend sei. Er rechne mit einer Winterwelle. Es gebe zudem ein ausgeprägtes Long-Covid-Problem, fügte der Minister hinzu und verwies auf mögliche veränderte Gehirnfunktionen infolge von Covid-Infektionen. Das Risiko für degenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer erhöhe sich offenbar durch Long-Covid. So werde bei Long-Covid teilweise eine deutliche Alterung des Gehirns beobachtet.