Spitzenverband Bund der Krankenkassen|12.11.2025
PRESSEMITTEILUNG
Eine Milliarde Euro pro Tag
Berlin (kkdp)·"Wir schätzen, dass die gesetzlichen Kassen im nächsten Jahr rund 370 Milliarden Euro ausgeben müssen, also über eine Milliarde Euro pro Tag. Damit liegen wir zwar bei den Ausgaben in Europa an der Spitze - aber leider nicht bei der Lebenserwartung", so Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, im Interview mit dem Onlineportal web.de
Angesprochen auf die Entwicklung der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr erläuterte Oliver Blatt gegenüber web.de: "Der größte Kostenblock sind die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen. Da haben wir im vergangenen Jahr mit knapp zehn Prozent eine unglaubliche Steigerung gehabt, unter anderem wegen höherer Personalkosten und Inflation. Solche Kostensteigerungen hält kein Gesundheitssystem der Welt auf Dauer aus. Die Preise für neue Arzneimittel sind ebenfalls immens gestiegen. In der Summe ist der Kostendruck groß. Wir müssen realistisch davon ausgehen, dass die Zusatzbeiträge nächstes Jahr im Durchschnitt auf über drei Prozent steigen werden."
10-Mrd.-Klage wird vorangetrieben
"Im Gespräch mit web.de erläuterte Blatt, wie es zu der Klage kam: "Die gesetzlichen Kassen haben zugesagt, die Behandlungen von Bürgergeldbeziehenden zu organisieren - weil sie darin ohnehin gut sind. Im Gesetz ist aber klar geregelt, dass der Staat die Kosten dafür übernimmt, denn die gesundheitliche Versorgung von Bürgergeldbeziehenden ist eine staatliche Sozialleistung. Aber das passiert nicht - wir bleiben in diesem Bereich auf zehn Milliarden Euro pro Jahr sitzen. Deswegen treiben wir als Spitzenverband die Klage voran."
Medikamentenpreise gehen durch die Decke
"Neue und hochwirksame Medikamente führen dazu, dass Menschen länger leben", wie Blatt betont. "Dafür haben wir das Solidarsystem der Krankenversicherung, damit diese sehr teuren Medikamente allen zur Verfügung stehen. Aber die Preise für solche neue Medikamente sind durch die Decke gegangen, und zwar auch in den Fällen, in denen sie den Menschen gar nicht zusätzlich helfen. Das Verhältnis von zusätzlichem Nutzen und höheren Preisen ist aus dem Gleichgewicht geraten, das muss sich wieder ändern", betonte Blatt.
Niedrige Verwaltungskosten
Mit Blick auf den Rückgang der Anzahl der Krankenkassen in den letzten 25 Jahren von 420 auf heute nur noch 94 erklärte Oliver Blatt in dem web.de-Interview: "Die Kassen haben bewiesen, dass sie sich auch organisatorisch auf neue Bedingungen einstellen. Auch deshalb liegen die Verwaltungskosten bei nur vier Prozent der Ausgaben der Kassen. Das ist dreimal niedriger als bei der Privaten Krankenversicherung. Die gesetzlichen Krankenkassen betreuen 75 Millionen Versicherte und das würde sich auch bei einer niedrigeren Zahl von Kassen nicht ändern. Also bitte keine Alibidiskussionen, die von den eigentlichen Problemen ablenken."
Angesprochen auf die Entwicklung der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr erläuterte Oliver Blatt gegenüber web.de: "Der größte Kostenblock sind die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen. Da haben wir im vergangenen Jahr mit knapp zehn Prozent eine unglaubliche Steigerung gehabt, unter anderem wegen höherer Personalkosten und Inflation. Solche Kostensteigerungen hält kein Gesundheitssystem der Welt auf Dauer aus. Die Preise für neue Arzneimittel sind ebenfalls immens gestiegen. In der Summe ist der Kostendruck groß. Wir müssen realistisch davon ausgehen, dass die Zusatzbeiträge nächstes Jahr im Durchschnitt auf über drei Prozent steigen werden."
10-Mrd.-Klage wird vorangetrieben
"Im Gespräch mit web.de erläuterte Blatt, wie es zu der Klage kam: "Die gesetzlichen Kassen haben zugesagt, die Behandlungen von Bürgergeldbeziehenden zu organisieren - weil sie darin ohnehin gut sind. Im Gesetz ist aber klar geregelt, dass der Staat die Kosten dafür übernimmt, denn die gesundheitliche Versorgung von Bürgergeldbeziehenden ist eine staatliche Sozialleistung. Aber das passiert nicht - wir bleiben in diesem Bereich auf zehn Milliarden Euro pro Jahr sitzen. Deswegen treiben wir als Spitzenverband die Klage voran."
Medikamentenpreise gehen durch die Decke
"Neue und hochwirksame Medikamente führen dazu, dass Menschen länger leben", wie Blatt betont. "Dafür haben wir das Solidarsystem der Krankenversicherung, damit diese sehr teuren Medikamente allen zur Verfügung stehen. Aber die Preise für solche neue Medikamente sind durch die Decke gegangen, und zwar auch in den Fällen, in denen sie den Menschen gar nicht zusätzlich helfen. Das Verhältnis von zusätzlichem Nutzen und höheren Preisen ist aus dem Gleichgewicht geraten, das muss sich wieder ändern", betonte Blatt.
Niedrige Verwaltungskosten
Mit Blick auf den Rückgang der Anzahl der Krankenkassen in den letzten 25 Jahren von 420 auf heute nur noch 94 erklärte Oliver Blatt in dem web.de-Interview: "Die Kassen haben bewiesen, dass sie sich auch organisatorisch auf neue Bedingungen einstellen. Auch deshalb liegen die Verwaltungskosten bei nur vier Prozent der Ausgaben der Kassen. Das ist dreimal niedriger als bei der Privaten Krankenversicherung. Die gesetzlichen Krankenkassen betreuen 75 Millionen Versicherte und das würde sich auch bei einer niedrigeren Zahl von Kassen nicht ändern. Also bitte keine Alibidiskussionen, die von den eigentlichen Problemen ablenken."
Pressekontakt:
Florian Lanz
GKV-Spitzenverband, Pressesprecher
Telefon 030-206288-4201
Fax 030-20628884201
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